Synode wählt Nachfolgerin von Hans-Theo Daum
Sarah Kiefer wird stellvertrende Dekanin
Sarah Kiefer ist seit September 2021 Pfarrerin im Kirchspiel Kirchberg – Staufenberg, Daubringen und Mainzlar – und wird ihr neues Amt im November übernehmen. Dann geht der jetzige stellvertretende Dekan Hans-Theo Daum in Ruhestand. Da es sich bei der Stellvertretung im Dekanat um eine halbe Stelle handelt, entscheidet demnächst der Kirchenvorstand Kirchberg, ob eine halbe oder eine ganze Pfarrstelle in Kirchberg ausgeschrieben wird. Nach ihrer Wahl erklärte die 37jährige, sie werde gern im Kirchberger Team weiterarbeiten, könne sich aber auch vorstellen, auf einer Springerstelle überall da im Dekanat eingesetzt zu werden, wo eine Pfarrstelle nicht besetzt ist.
Deutliche Mehrheit
Dass Sarah Kiefer mit einer deutlichen Mehrheit gewählt wurde (79 Ja- und fünf Nein-Stimmen bei sechs Enthaltungen) freute auch die Pröpstin für Rheinhessen und das Nassauer Land Henriette Crüwell, die als Vertreterin der Kirchenleitung die Wahl leitete. Weil die Propstei Oberhessen derzeit keinen Propst hat, wurde Pröpstin Crüwell das Wahlverfahren übertragen. Sie habe die aus der Rabenau stammende Theologin als engagierte, kompetente und für das Amt sehr geeignete Kandidaten wahrgenommen und wünschte ihr alles Gute für ihre neue Aufgabe.
Nieder-Ohmen wechselt ins Dekanat Gießener Land
Das Dekanat Gießener Land wird Anfang 2025 wachsen. Dann wechselt die Kirchengemeinde Nieder-Ohmen mit Nieder-Ohmen, Atzenhain, Bernsfeld und Wettsaasen aus dem Dekanat Vogelsberg ins Dekanat Gießener Land. Mit dem einstimmigen Beschluss der Synodalen in Grünberg nahm dieser Wechsel seine letzte formale Hürde. Damit gehören von 2025 an alle evangelischen Kirchengemeinden in Mücke zum Evangelischen Dekanat Gießener Land.
Alle Mücker Gemeinden in einem Dekanat
Der Zukunftsprozess „ekhn2030“ bringt in der gesamten Evangelischen Landeskirche von Hessen und Nassau (EKHN) zahlreiche Veränderungen. So können Kirchengemeinden zur Bildung von Nachbarschaftsräumen mit anderen Gemeinden den Wechsel in ein anderes Dekanat anstreben. Diesen Beschluss hat der Kirchenvorstand von Nieder-Ohmen im vergangene Herbst gefasst. Dahinter steht der Wunsch, mit den übrigen Kirchengemeinden in Mücke, die dem Dekanat Gießener Land angehören, einen Nachbarschaftsraum zu bilden, wie Pfarrer Nils Schellhaas den Synodalen in Grünberg erklärte.
Synode muss zustimmen
Voraussetzung für diesen Wechsel ist die Zustimmung der beiden betroffenen Dekanate mit einem Synodenbeschluss. Diesen Beschluss hat das Gremium des Dekanats Vogelsberg vor zwei Wochen getroffen. Jetzt war es an den Vertreterinnen und Vertretern der Kirchengemeinden im Dekanat Gießener Land, eine Entscheidung zu treffen. Nieder-Ohmen mit Atzenhain, Wettsaasen und Bernsfeld ist im Dekanat Gießener Land herzlich willkommen. Das betonten der Vorsitzende der Synode, Dr. Thilo Schneider, und Dekanin Barbara Lang.
Frage der Pfarrstellen diskutiert
Gegenwärtig gibt es in der Kirchengemeinde Nieder-Ohmen eineinhalb Pfarrstellen, die sich das Ehepaar Schellhaas teilt. Ob diese mit der Kirchengemeinde zum 1. Januar 2025 auf das Nachbardekanat übergehen, hängt vom Beschluss der Vogelsberger Dekanatssynode im Herbst ab. Trotz eines von der Landeskirche im Rahmen der Pfarrstellenbemessung 2025 verfügten Stellenrückgangs von rund 25 Prozent im Dekanat Vogelsberg erklärte die dortige Dekanin Dr. Dorette Seibert, es für „sehr wahrscheinlich“, dass die Nieder-Ohmener Pfarrstellen erhalten bleiben.
Synode will Wechsel "ohne Wenn und Aber"
In der Diskussion um diesen Tagesordnungspunkt ging es vor allem darum, ob man dem Wechsel der Kirchengemeinde nur dann zustimmen solle, wenn die Erhaltung der Pfarrstellen gesichert sei. Diese Einschränkung lehnte die Synodenmehrheit in Grünberg jedoch ab und beschloss einstimmig den Wechsel ins Dekanat Gießener Land „ohne Wenn und Aber“.
Musik und Gemeindepädagogik
Im Zusammenhang mit dem „Zukunftsprozess ekhn2030“ beschäftigte sich die Synode außerdem mit der Verteilung der Stellen im Gemeindepädagogischen Dienst und in der Kirchenmusik auf Dekanat und Kirchengemeinden. Außerdem verabschiedeten sie nach einer längeren Diskussion über die Verwendung für den Haushaltsausgleich notwendige Entnahme von rund 70.000 Euro aus Dekanatsrücklagen den Haushalt für das Jahr 2023 in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro. Gegenstand der Diskussion waren insbesondere die Einsparungsmöglichkeiten in Kloster Arnsburg und beim Freizeitheim auf dem Wirberg.
Statt auf Rückgang auf Gelingendes schauen
Den Rückgang der Mitgliederzahlen sprachen sowohl Pröpstin Henriette Crüwell in ihrer Predigt im Eröffnungsgottesdienst, als auch der Vorsitzende Dr. Thilo Schneider in seinem Synodenbericht an. Crüwell forderte die Anwesenden auf, sich statt zu verzagen neu über den Glauben zu verständigen und auf die Situationen zu achten, wo „wir Gott am Werk sehen“. Schneider verwies darauf, dass der bis 2030 prognostizierte Mitgliederrückgang im Dekanat mit 21 Prozent geringer sei als in der Landeskirche und forderte die Versammlung auf, nicht auf die Zahlen zu schauen, sondern zu „zeigen, was gut läuft!“ Auch Dekanin Barbara Lang stellte klar: „Wir verzagen nicht.“ Sie ermunterte die Synodalen mit der Ermutigung durch das Psalmwort „Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen“ dazu, neu zu fragen und Neues zu tun. Möglicherweise führe das zu „Orten, die wir jetzt noch nicht einmal zu erträumen wagen.“
Ökumenepfarrer Eisenreich und Gemeindepädagoge Jung eingeführt
Im Gottesdienst vor der Synode hatte Dekanin Lang den neuen Ökumenepfarrer für die Dekanate Gießen und Gießener Land, Alexander Eisenreich, und den neuen Gemeindepädagogen Mischa Jung eingeführt. Außerdem begrüßte sie die als Elternzeitvertretung eingestellte Dekanatssekretärin Ivonne Schmidt und verabschiedete die bisherige Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung und Bildung, Doris Wirkner.